Deftiges

Forelle deluxe mit Preiselbeer-Sahne und Meerrettich

Die Kohlen fangen langsam an zu glühen. Funken sprühen durch die Luft und es duftet nach Buchenholz. Meine Mutter dekoriert den Esstisch mit gesammeltem Treibholz vom Strand und mein Vater, mein Liebster und ich machen die Küche unsicher. Putzen Forellen, schnippeln Kräuter, marinieren Gemüse und rösten Ciabatta.

Heute ist Grilltag im Hause Hatterzaehlt!

Ich liebe dieses Gefühl von Geselligkeit, wenn alle ihren Teil zum gemeinsamen Dinner beitragen und in der Küche gewirbelt wird. Es duftet nach Knoblauch, Zitrone, Liebstöckel und frischen Erdbeeren, die es zum Nachtisch geben soll. Es gibt da einige Dinge, die ich vom Grill ganz besonders mag. Forellen und Lachs gehören da definitiv dazu. Und marinierte Rippchen. Gegrillte Maiskolben mit Kräuterbutter und grobem Meersalz ebenfalls. Herrlich – dieses Raucharoma, das beim Grillen entsteht. Das mag ich!

Die Forellen für unser heutiges Grillgelage haben wir im kleinen Fischerort Gilleleje gekauft. Ein super süßer Ort an der dänischen Riviera nicht weit entfernt von Kopenhagen. Diese Netze, diese Reusen, das Schreien der Möwen, die bunten Schiffe – ich liebe Häfen. Das hektische aber irgendwie doch romantische Treiben ist für mich etwas ganz Besonderes und Urlaub pur!

Gilleleje-inner-harbour01

Gegrillte Forelle – ein Gruß aus dem Wasser!

Ich muss ja zugeben: Fisch landet leider viel zu selten bei mir auf dem Grill. Warum? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Vielleicht liegt’s an der mickrigen Fischauswahl in den Supermärkten in meiner Umgebung. Denn gefrorener Fisch aus den Tiefkühltruhen turnt mich irgendwie echt ab. Ein gutes Fischgeschäft gibt es leider auch nicht. Vielleicht liegt es aber auch einfach an dieser  blöden Grill-Fleisch-Gewohnheit. Grillen = Fleisch. Völliger Blödsinn!

Es gibt so viele tolle Dinge, die vom Grill einfach herrlich schmecken. Paprika, Zucchini und Auberginen zum Beispiel und sogar Obst lässt sich auf dem heißen Rost super easy zubereiten. Die liebe Trickytine hat diese ultra schmackelige Panzanella mit gegrillten Nektarinen gemacht – einfach WOW! Danke für dieses tolle Rezept <3!

Dass Grillen also auch super ohne Fleisch geht, beweise ich euch heute 😉 . Freut euch auf fangfrische Forellen, in denen ich reichlich Kräuter und Zitronen versteckt habe! Dazu gibt’s Preiselbeer-Sahne, Meerrettich, geröstetes Ciabatta und Gurkensalat mit Curry-Dressing. YAY – so liebe ich es!

Forelle 3

Welcher Fisch soll auf den Rost?

Als ganze Fische vom Grill eignen sich besonders Forellen, Doraden und Wolfsbarsche. Sie haben die perfekte Portionsgröße und ihr Fleisch ist etwas robuster. Vor dem Grillen solltet ihr die Fische in Abständen von 1 bis 3 Zentimetern auf beiden Seiten quer einschneiden. Den ausgenommenen Fisch und den Grillrost gut einölen, damit die Haut nicht am Rost kleben bleibt. Beides aber nicht vor Fett triefen lassen, sonst bilden sich Flammen.

Kräuter und Gewürze – das schmeckt eurem Fisch besonders gut!

Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Petersilie, Dill, Estragon, Minze, Basilikum und Gewürze wie Fenchel oder Chili geben dem Grillfisch besonderen Pepp. Damit sich ihre Aromen besser mit dem Fischfleisch verbinden, ganze Fische vor dem Würzen auf beiden Seiten drei- bis viermal tief einschneiden und die Gewürze richtig schön einmassieren. Bei ganzen Fischen könnt ihr vor dem Garen auch komplette Kräuterzweige, Zitronenscheiben und Knoblauch in der Bauchhöhle des Fisches verstauen. So „dampfen“ die Aromen von innen durch den ganzen Fisch.

Wann ist der Fisch eigentlich gar?

Um zu testen, ob der Fisch gar ist, sticht man ein Messer in die dickste Stelle und schiebt das Fleisch etwas auseinander. Ist es innen kräftig weiß und nicht mehr durchscheinend, kann serviert werden. Bei ganzen Fischen gilt: sobald sich die Rückenflosse ganz leicht aus dem Fisch ziehen lässt, ist der optimale Garpunkt erreicht!

Zutaten:

  • pro Person eine Forelle
  • 2 Zitronen, in Scheiben geschnitten  + Zitronen-Viertel zum Servieren
  • einige Blätter Liebstöckel (auch als Maggikraut bekannt)
  • frisches Meersalz und schwarzer Pfeffer
  • 1 Ciabatta

Für die Preiselbeer-Sahne:

  • 1 Becher Schlagsahne
  • 3 El Preiselbeermarmelade
  • 2 El frisch geriebener Meerrettich
  • Salz und Pfeffer

Für den Gurkensalat:

  • eine große Salatgurke
  • 1 Becher Joghurt
  • 1,5 El mildes Curry-Pulver
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Tl Zucker
  • 4 El Weißweinessig
  • frischer Dill, feingeschnitten

Zubereitung:

  1. Den Grill anfeuern. Ich arbeite mit einem Kugelgrill. So lässt sich dank des Deckels schön mit Temperatur und Raucharomen spielen. Ein tolles Aroma entsteht, wenn ihr Buchenholzspäne in die Glut gebt, bevor ihr mit dem Grillen loslegt. Wenn die Briketts leicht mit grauer Asche überzogen sind, kann es losgehen. 

Fisch:

  1. In jede Forelle drei feine Zitronenscheiben legen. Mit fein geschnittenem Liebstöckel, Salz und Pfeffer den Bauchraum würzen.
  2. Außenseiten des Fisches ebenfalls mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Jetzt geht’s ans Grillen. Hierfür die Fische entweder auf den Außenseiten fein einritzen und die Fischhaut gut einölen oder ihr arbeitet mit einer Alu-Grillwanne (dann kann nichts ankleben).
  4. Die Fische auf den Grill legen und den Deckel schließen, damit sich das Raucharoma schön im Grill-Innenraum verteilen kann.
  5. Die Fische brauchen ungefähr 10 Minuten. Gar-Test (wie oben beschrieben) nicht vergessen!

Ciabatta:

  1. Das Ciabatta in Scheiben schneiden und diese auf dem Grill rösten. Aufpassen, dass sie nicht verbrennen!

Preiselbeer-Sahne:

  1. Schlagsahne steif schlagen.
  2. Preiselbeermarmelade unterheben und den fein geriebenen Meerrettich untermischen.
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Gurkensalat:

  1. Die Gurke in feine Scheiben hobeln und mit Meersalz würzen.
  2. Yoghurt, Curry, Essig, Zucker und Dill zu einem Dressing vermischen. 
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Anrichten:

Entweder so rustikal wie bei mir 😉 – oder ihr filetiert die Forellen, wenn ihr sie vom Grill genommen habt. Bestreicht dann zuerst die Ciabatta-Scheiben mit der Preiselbeer-Sahne, gebt feine Gurkenscheiben dazu und legt die Filets auf das Brot. Ein paar Spritzer Zitronensaft drüber und BUON APPETITO!

Forelle1

Lasst es euch gutgehen meine Lieben und genießt den Abend. Auf viele weitere tolle Grillabende und ein Hoch auf die wunderschönen Wasserbewohner!
Line

You Might Also Like

1 Comment

  • Reply
    Foodblog Hatterzaehlt: Der Monatsrückblick Juni
    4. Juli 2016 at 19:24

    […] eine “rustikale” Stulle oder auch Forelle Deluxe mit allem, was zum Fisch […]

  • Leave a Reply