Guerilla-Dinner? Kochen mit Fremden? Mit unbekannten Menschen am Tisch sitzen? Sogenannte “Supperclubs” sind in Großstädten wie Berlin oder London absolut in. Wer Guerilla-Dinner veranstaltet, hat keine Restaurantlizenz, dafür umso mehr Spaß daran, Freunde und Fremde zu bewirten. Über Webseiten oder Facebook-Veranstaltungen meldet man sich an, erst ein paar Tage vor dem Dinner bekommt man eine Nachricht mit der genauen Adresse und einer Menükarte zugeschickt. Ob es so etwas auch in Düsseldorf gibt? Mister Google weiß bekanntlich mehr und siehe da: “MagicGarden Supperclub Düsseldorf“. “Der Magic Garden Supper Club ist ein Guerilla Restaurant in Düsseldorf mit eigenem Biogarten und veranstaltet seit 2012 an verschiedenen Orten genussvolle, vegetarische Dinner-Abende. Das Magic Garden Team legt Wert auf eine regionale, saisonale Küche und auf die Verwendung hochwertiger Naturprodukte. Gekocht wird bevorzugt was der Garten gerade hergibt. In unserem Biogarten bauen wir unser eigenes Obst und Gemüse an. Den Schwerpunkt legen wir dabei auf die Kultivierung seltener und teils in Vergessenheit geratener Obst und Gemüsesorten. Mittelfristig wird unser Garten auch ein zuhause für Hühner und Bienen werden. Zugekauft wird in erster Linie aus biologisch dynamischen Anbau und weitestgehend aus der Region”, steht auf der Webseite. Ort unbekannt.
“Da müssen wir hin”, sagt mein Liebster und recherchiert weiter. “Kultivierung seltener und teils in Vergessenheit geratener Obst und Gemüsesorten…”, liest er mir vor und schnell steht fest: Beim nächsten Mal sind wir dabei. Da der nächste Termin nicht fest steht, suchen wir weiter und stoßen bei Facebook auf die “Kochwerkstatt Düsseldorf” – betrieben vom Magic-Garden-Team. In der Timeline ein Veranstaltungs-Tipp: “Kochen mit Freu(n)den” – zwei Plätze sind noch frei. “SOFORT anmelden”, ruft mein Liebster und fix ist die E-Mail versendet. “Schön, dass ihr dabei sein wollt. Ich habe euch zwei Plätze reserviert. Weitere Infos folgen im Laufe der Woche. Liebe Grüße T.“, steht in der Antwort. Ort unbekannt.
Die Kochwerkstatt mit wunderbaren Küchen-Utensilien (Kann mir bitte jemand diese TÖPFE schenken?).
Gourmets im Geheimen
Drei Tage vor der Veranstaltung erreicht uns die E-Mail mit allen wichtigen Infos. Am Samstagnachmittag packen wir unsere Messer und Schürzen ein und los geht’s. Wir fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – bekanntlich wird bei solchen Abenden nicht nur gut gegessen ;-). Unser Weg führt uns zu einem alten Backsteinhaus im Düsseldorfer Westen. Wir klingeln und der Gastgeber öffnet uns die Tür. Ein sympathischer Familienvater mit Mütze bittet uns herein und führt uns in die “Kochwerkstatt”. Der Korken knallt und mit einem Glas Crémant wird der Abend eingeläutet. Die ersten Kochpartner sind schon da. Denn im Gegensatz zu einem regulären “Suppenclub-Abend” schwingen wir heute die Kochlöffel gemeinsam – veranstalten unsere eigene Küchenparty. Mit fremden Menschen, die mir plötzlich gar nicht mehr so fremd erscheinen. Insgesamt sind wir zu zehnt. Kerzen sind angezündet und Crostinis mit Olivencreme stehen als Snacks bereit – der Abend kann beginnen. Gastgeber Thomas arbeitet hauptberuflich als Uhrmacher – heute Abend lebt er sein Hobby und heizt dem französischen Backofen ordentlich ein. “Ich bin Hobbykoch und lege sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, biologische Zutaten und liebe es mit Freunden zu kochen”, sagt er. “Mit der Kochwerkstatt haben meine Frau und ich uns einen Traum erfüllt.” Das Paar hat sich einen ganz besonderen Ort geschaffen. Einen Ort an dem Kennenlernen, Genießen und Geselligkeit gelebt werden. Gearbeitet wird hier nach Slow Food Prinzipien “Gut, Sauber & Fair” – “Slow Food” fordert, dass unsere Nahrung geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei ist. Und dass sie auf saubere Art hergestellt wird – also ohne Schaden an Mensch, Natur und Tier anzurichten. Außerdem müssen Lebensmittelerzeuger eine faire Entlohnung für ihre Produkte und ihre Arbeit erhalten.
Gemeinsam zaubern wir ein vegetarisches Vier-Gänge-Menü: Zucchini-Süppchen, Pilz-Risotto mit vier verschiedenen Pilz-Sorten, Rote Bete Ragout mit Safran-Gnocchi und ein Schokoladentörtchen mit flüssigem Kern und Waldbeeren-Sorbet- yummi – ich könnte schon wieder :-D. Die Stimmung in der Küche könnte nicht besser sein. Küchen-Partys sind doch bekanntlich sowieso die besten Partys :-)! Bis spät in den Abend wird gekocht, geschlemmt und gequatscht. Einfach wunderbar.
Das war mit Sicherheit nicht die letzte Session in der “Kochwerkstatt Düsseldorf”. Thomas, vielen Dank für den tollen Abend, die tolle Erfahrung und beim nächsten “Supperclub-Abend” (wenn du uns bekochst ;-)) wären wir liebend gerne dabei. DAUMEN HOCH und weiter so! Ort unbekannt…
Unterwegs ohne große Kamera – die Fotos sind mit meinem treuen Apfel-Begleiter entstanden ;-).
Wir freuen uns auf weitere Koch-Sessions <3.
Habt’ einen feinen Nachmittag. Line.
1 Comment
stare przepisy kulinarne
26. April 2017 at 11:03Very good website – bookmarked