Hat hier jemand Brioche gesagt? Ja! Mit diesem fantastischen Rezept für Schoko-Brioche geht’s für uns heute zusammen ins Wochenende. Es ist Samstag, bekanntlich der zweit gemütlichste Tag der Woche – Zeit für hochkalorisches Seelenfutter, Zeit für reichlich Schokolade und gute Laune. Diese Schoko-Brioch ist mein liebster Begleiter ins Wochenende. Überraschend und intensiv! Dieses Hefegebäck ist nichts für Zaghafte, sondern das perfekte Frühstück für absolute Schokoholiker, die morgens eine Starthilfe brauchen. Den Bescheidenen reicht diese “verdrehte” Schokosünde zur Coffee-Time am Nachmittag. Bei mir darf sie zu jeder Tageszeit auf den Teller – morgens zum Frühstück, zwischen Frühstück und Mittagessen, als Magenschließer nach dem Mittagessen, zur Kaffee-Stunde oder abends auf der Couch <3.
Ich habe eine Schwäche. Eine Schwäche für butterweichen, zarten Hefeteig. Nicht diese Hefekuchen, die bröseln und stauben beim Reinbeißen. Sondern solche, die man einfach mit der Zunge zerdrücken kann. Die nach Süßrahmbutter und Hefe schmecken – ohhhh ich könnte schon wieder… Doch das ist ein kleine Kunst, denn den richtigen Punkt zu treffen, wann der Hefekuchen aus dem Ofen muss, ist heikel. Nichts darf dazwischen kommen. Keine Klingel, kein piependes Handy – einfach nichts. Wenn ich meinen Hefekuchen – oder diesen ultraschokoladige Brioche – perfekt haben will, schnappe ich mir meinen Hocker, platziere ihn direkt vor der Ofentür und ich warte. Warte auf den perfekten Zergeht-auf-der-Zunge-Moment, den ich so liebe…<3.
Die Brioche gehört übrigens zu den französischen Viennoiseries – jetzt lasse ich mal den Schlauberger raushängen ;-). Die Viennoiseries sind Leckereien aus der Bäckerei die zum Frühstück oder am Nachmittag mit einem Kaffee oder einem heißen Kakao gegessen werden. Der Teig von Viennoiserie ist fetter und süßer als Brotteig oder Blätterteig. Croissant, Pain au Chocolat, Chausson aux Pommes, Pain au Raisins, Baguette Viennoise, Pépite au Chocolat, Chouquettes sind französischen Viennoiseries – und meine Schoko-Variante fühlt sich in dieser Aufzählung glaube ich ganz schön wohl.
…Holt’ die Rührschüssel raus und lasst uns backen…
Zutaten (für eine Muffinform für sechs große Muffins):
- 150 g zimmerwarme Butter (75 g für den Teig; 75g für die Schokolmasse)
- 250 ml zimmerwarme Milch
- 30 g frische Hefe
- 1 Prise Salz
- 2 Kapseln Kardamom (innere Kerne fein mörsern)
- 75 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 500 g Mehl
- 2 EL Zucker-Zimt-Mischung
- 1 Tafel (100 g) Zartbitterschokolade
- 1 gehäufter El rohrer Kakao
Meine Schoko-Brioche habe ich übrigens mit rohem Kakao verfeinert. Azteken und Maya nannten ihn “Nahrung der Götter”. Roher Kakao ist reich an Nährstoffen, schützt die Zellen durch Antioxidantien, stärkt die Nerven und schenkt uns Glücksgefühle. Die Fülle an Inhaltsstoffen und Wirkungen machen das Pulver zu einem Superfood mit Superpower. Vielseitig einsetzbar für mehr Energie als Kaffee-Ersatz, als heißer Kakao Drink zum Entspannen, für puren Genuss und Glücksgefühle als rohe Schokolade.
Roher Kakao ist ein Superfood, weil er besonders viel kann!
Superfoods sind natürliche Nahrungsmittel, die im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln ihrer Art mit einer außergewöhnlichen Fülle an Nährstoffen und Wirkungen glänzen. Roher Kakao ist ein Star unter den Superfoods. Er soll sogar Herzkrankheiten vorbeugen, den Blutdruck senken und den Körper vor Erkältungen und Diabetes schützen.
Zubereitung:
- Die Milch in der Mikrowelle leicht erwärmen und Hefe und Butter darin auflösen.
- Das Mehl mit dem Vanillezucker, dem Zucker, Kardamom und Salz vermischen und die Hefe-Milch-Mischung hinzugießen.
- Kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist.
- Mit einem feuchten Küchentuch abdecken und für 1,5 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen und die Form mit Butter einfetten.
- Die Schokolade zusammen mit der Butter über einem Wasserbad schmelzen.
- Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen und den Teig etwa 1cm dick zu einem Rechteck ausrollen.
- Die Schokolade auf dem Teig verstreichen, die Zucker-Zimt-Mischung und den rohen Kakao darauf verteilen.
- Den Teig aufrollen und mit die Rolle in sechs bleichgroße Stücke teilen.
- Abschneiden, das untere Ende der Schmecke zusammendrücken und in die Form setzen.
- Ab in den Backofen – Backzeit: 25 Minuten (eventuell mit Backpapier abdecken, damit nichts zu dunkel wird).
Hier könnt ihr das Rezept direkt herunterladen: Schoko-Brioche.
Tipps für den perfekten Hefeteig:
- Hefe mag es gerne warm – sowohl beim Verkneten der Zutaten als auch beim Gehen. Warm bedeutet allerdings nicht heiß – ab 45°C geht Hefe nämlich überhaupt nicht mehr gut.
– Wasser oder Milch für den Hefeteig daher bitte nur lauwarm erwärmen, so dass man bedenkenlos seinen Finger hineinstippen kann.
– Den Teig an einem warmen, zugfreien Ort abgedeckt gehen lassen. Wenn ihr ihn auf der Heizung gehen lassen wollt, empfehle ich eine Unterlage, denn sonst backt der Teig unten an der Schüssel fest. Ich lasse meinen Teig im Backofen (Einstellung: Geschirr vorwärmen 30 °C) gehen 😉 – das funktioniert wunderbar. - Trockenhefe oder frische Hefe? Was ist jetzt besser? Eingefleischte Brot-Spezialisten schwören auf frische Hefe (bitte immer auf das Haltbarkeitsdatum achten). Ich bevorzuge auch frische Hefe, denn ich liebe Geruch und Geschmack. Trockenhefe ist einfach praktisch, weil man sie immer im Haus haben kann – sie ist einfach viel länger haltbar.
- Was Hefe mag? Zucker – die Hefebakterien lieben Zucker und werden richtig aktiv, wenn sie etwas zu futtern kriegen ;-).
- Was Hefe nicht mag: Hitze und Salz in zu großer Menge.
- Das richtige Kneten: Das Wichtigste: richtig lange kneten, bis der Teig schön elastisch ist. Nach dem Gehenlassen gerne noch einmal zusammendrücken und kurz durchkneten. Dann in die gewünschte Form bringen.
- Das zweite Gehen: Hefeteig braucht Geduld, also bitte ein zweites Mal gehen lassen.
- Dann gehts ans Backen :-).
Jetzt dürfte nichts mehr schiefgehen – weitere Back-Tipps findet ihr hier.
Habt’ ein feines Wochenende – genießt die Sonne und lass es euch gutgehen.
Line <3
3 Comments
Jenni
9. April 2016 at 13:38Hmmmh… ich ahne, wie lecker diese Broiche schmecken!
Da werden Kindheitserinnerungen wach…
Das Schöne an deinem Rezept finde ich, dass man es mit Sicherheit leicht veganisieren kann. Vielleicht schwelge ich demnächst mal wieder im Zimt-süßem-Hefeteig-Duft, der durch die Küche zieht. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Karoline
11. April 2016 at 18:49Vielen lieben Dank Jenni, da bin ich sehr gespannt, wie deine vegane Variante aussieht 🙂 – darfst mir gerne berichten. Hab’ noch einen feinen Abend.
Mindy
23. April 2016 at 18:24Looks fabulous and sounds delicious ! Great pics and super blog ! Thanks