Die Franzosen lieben den Chicorée so sehr, dass sie fast ihre gesamte Ernte selbst verspeisen. In Belgien baut man lieber gleich so viel an, dass es auch für den Export reicht. Nur bei uns führt das feine Gemüse eher ein Schattendasein. Dabei hat Chicorée kulinarisch so einiges zu bieten 😉 .
Bevor wir jedoch in die Küche verschwinden, muss ich noch etwas loswerden: Ich freue mich auf Weeeeeeihnachten <3 . Seit ein paar Tagen trudeln so langsam die ersten Geschenke für meinen Adventskalender ein – herrlich. Die ersten Postings werden vorbereitet, Blogposts geplant und mein kleines Tannenbäumchen auf dem Balkon hat seine jährliche Lichterkette angezogen. Glaubt mir Leute, der Nikolaus ist schneller da, als ihr gucken könnt und schwupp-diwupp duftet es überall nach Glühwein, gebrannten Mandeln und Spekulatius. Also, ran an die Wunschlisten und los geht’s im Galopp in Richtung Weihnachtszeit! IK FREU MI!!!
Zurück zu unserem lieben Mr. Chicorée…
Das solltet ihr über Chicorée wissen
Wenn es auf den Feldern zu kalt für die meisten Freiland-Gemüse wird, schlägt die Stunde des Chicorées: Vornehm blass kommen die schmalen Köpfe dann aus der Zucht in dunklen und speziell klimatisierten Räumen. Bekannt ist Chicorée bei uns schon lange: Im 19. Jahrhundert wurden seine Wurzeln getrocknet, geröstet und zu einem billigen Kaffee-Ersatz verarbeitet.
Heute schätzt man die Wurzeln als Gemüse, setzt sie in Bassins mit erwärmtem Wasser und lässt daraus die Blätter treiben. Dabei herrscht absolute Dunkelheit, denn nur so behalten die zarten Kolben ihre vornehme Blässe.
Aromatisch, fein und herb
Am häufigsten wird Chicorée roh als Salat verwendet. Kombiniert mit Früchten wie Orangen, Mandarinen oder Mango und Gemüse wie Fenchel oder Möhren werden seine Bitterstoffe optimal umspielt. Auch Vinaigrettes mit Honig eignen sich gut für Chicorée-Salate. Doch nicht nur kalt ist Chicorée einen Versuch wert, sondern auch warm kann der “bitter Typ” überzeugen.
Für mein heutiges Rezept habe ich die feinen Burschen mit Bacon, Schmand, Bratkartoffeln und einer Zitronen-Karamell-Sauce kombiniert. Mhhhhhhh, schon der Geruch <3 .
Zutaten für zwei Personen:
- fünf Chicorée (halbiert)
- zehn Scheiben Bacon
- 4 El Zucker
- 1 EL Zitronen-Marmelade
- Schmand
- Salz, Pfeffer zum Würzen
- Saft von 3 Mandarinen
- 400 g Kartoffeln (am besten ein paar Stunden vorher gekocht und abgekühlt)
- ein Stück fetter Speck
- ein Zweig Rosmarin
- Rapsöl
- Kresse zum Garnieren
Zubereitung:
- Kartoffeln mit Schale kochen und abkühlen lassen.
- Eine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und den Zucker darin zum Schmelzen bringen.
- Die Chicorée-Hälften auf der Schnittfläche hineinlegen und leicht anbraten lassen.
- Den Chicorée wieder aus der Pfanne nehmen, leicht abkühlen lassen und jeweils mit einer Scheibe Bacon umwickeln.
- Wieder zurück in die Pfanne. Die Zitronenmarmelade sowie den Saft der Mandarinen hinzugeben. Auf jede Chicorée-Hälfte einen Teelöffel Schmand geben.
- Deckel auf die Pfanne und etwa zehn Minuten bei niedriger – mittlerer Hitze gar ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Kartoffeln in dicke Scheiben schneiden.
- Eine zweite Pfanne erhitzen und den fetten Speck in Würfel geschnitten hineingeben. 1 El Öl hinzugeben und den Rosmarin im Fett anbraten.
- Die Kartoffelscheiben in die Pfanne leben und auf beiden Seiten leicht braun anbraten.
- Die Bratkartoffeln zusammen mit dem Chicorée (er sollte sich jetzt leicht mit einem Messer durchstechen lassen) und der Sauce servieren. Guten Appetit.
Ich wünsche euch ein feines Wochenende. Tim und ich dürfen den Tag heute übrigens im schönen Essen verbringen. Beim ersten “Blogger Café by Seidl” – dort dreht sich alles um die Wurst (ich könnte mir Schlimmeres vorstellen 😀 ).
Line
4 Comments
November auf Hattgekocht: Winterrezepte
2. Dezember 2016 at 16:53[…] Heute schätzt man die Wurzeln als Gemüse, setzt sie in Bassins mit erwärmtem Wasser und lässt daraus die Blätter treiben. Dabei herrscht absolute Dunkelheit, denn nur so behalten die zarten Kolben ihre vornehme Blässe. Hier geht’s zu unserem Rezept. […]
Katja & Uwe
9. Dezember 2016 at 12:37Das Kommentar meiner 17jährigen Tochter zu dieser Chicorée-Komposition war, dass sie bei uns noch nie solch etwas Köstliches zu sich genommen habe. Wir kochen sehr leidenschaftlich und immer gut, dachte ich. Also, kurzum, dieses Rezept ist umwerfend schmackhaft und ich werde das Gericht sicherlich demnächst wieder auf den Tisch bringen.
Karoline
10. Dezember 2016 at 9:41🙂 Wie schön, so etwas zu hören. Vielen Dank. Als wir das Gericht zum ersten Mal gegessen hatten, ging es uns ganz ähnlich ;-).
Ganz liebe Grüße und Guten Appetit.
Line & Tim
10 Lieblingsrezepte, die du im Dezember probieren musst
6. Dezember 2017 at 16:15[…] Falls du noch auf der Suche nach der ultimativen Vorspeise für dein 3-Gänge-Festtagsmenü bist – bitteschön! Karoline bringt den oft unterschätzten Chicorée auf dem Teller groß raus und verpasst ihm zusammen mit Bacon, Schmand und Bratkartoffeln eine würzige Note. Das fruchtige i-Tüpfelchen: Mandarinensaft und Zitronenmarmelade. Zum Rezept […]