Rustikal und deftig mit Fleisch, vegetarisch mit Gemüse der Saison, erfrischend fruchtig mit Obst oder verführerisch süß mit Vanillecrème – eine Tarte kann viele Gesichter haben. Sie kommt als Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert in die Mitte der Tafel oder in Mini-Format aufs Büfett. Unsere heutige Hommage an den feinen französischen Klassiker kommt ganz süß daher, mit Milch, frischer Vanille und Knusperdecke.
Flacher Kuchen mit Erfolg: Die Tarte
Sie ist rund. Sie ist kross. Und sie ist mit den feinsten Zutaten belegt. Heute dreht sich bei uns alles um die Tarte – ein flacher Kuchen mit Erfolg!
Der Klassiker unter den Teigen ist ein Mürbeteig aus 250 Gramm Mehl, 125 Gramm gesalzener Butter, 50 Milliliter Wasser und einem Eigelb. Für eine süße Tarte wird ungesalzene Butter verwendet und nach Belieben etwas Zucker zugefügt. Alle Zutaten werden rasch zu einem glatten Teig geknetet. Gönnt ihm im Anschluss eine kurze Verschnaufpause im Kühlschrank – etwa eine Stunden genügt. Um eine feine Tarte zuzubereiten ist es ganz wichtig, wie der Teig gebacken wird. Da die meisten Zutaten, mit denen wir unsere Tarte belegen möchten, innerhalb von rund 20 Minuten gar sind, liegt genau hier die Schwierigkeit – der Teig ist nach 20 Minuten nämlich noch nicht durch. Deshalb besser: Den Teig zunächst 10 Minuten bei 180 Grad ohne Belag backen – “blindbacken heißt es so schön. Damit der Teig dabei nicht aufgeht oder sich ungleichmäßig wölbt, wird er in der Form mit Backpapier belegt, das wiederum mit trockenen Hülsenfrüchten beschwert wird. Im Anschluss entfernt ihr Backpapier und Hülsenfrüchte und backt den Teig erneut 10 Minuten, bis er fast so fest ist, wie ein Keks.
Erst dann geht’s ans Belegen. Feel free, denn hier dürft ihr so richtig kreativ sein! Grundsätzlich gilt: Obst solltet ihr immer mit der Schnittfläche nach oben auf den Tarteboden legen. Saftige Zutaten wie zum Beispiel Tomaten oder blanchiertes Gemüse müssen gut abtropfen, bevor sie auf dem knusprigen Boden laden.
Wusstet ihr, dass es in Frankreich mehr als 300 verschiedene Tartes gibt? Oh ja. Jede Region hat ihre Spezialität – zum Beispiel Lothringen die Quiche Lorraine mit Zwiebeln und Speck und Nizza die Pissaladière mit Sardellen und Kapern.
Jetzt fehlt nur noch der Guss, denn die Tarte-Füllung braucht ihre Bindung. Üblicherweise wird die Tarte mit einem Guss aus Sahne und Eiern überzogen. Die Sahne könnt ihr auch zur Hälfte durch Milch ersetzen. Dann wird die Füllung zwar weniger cremig, aber auch weniger kalorienreich. Eine süße Tarte wird mit verschiedenem Obst je nach Saison belegt: Aprikosen, Birne, Mirabellen, Kirschen, Erdbeeren oder Äpfeln (alles rund um den Apfel findet ihr hier). Eine Bindung ist hier zwar nicht zwingend notwendig, dennoch wird die klassische Tarte gerne mit Vanillecreme oder Marzipancreme gefüllt. Mhhhhh, ich liebe es.
Es macht so fein “crunsh”, wenn man die Kruste zerschlägt
Kommen wir zurück zu unserem heutigen Rezept: Dieser feinen Tarte mit Milch, Vanille, Zimt und Karamell! Milchtarte? Das soll schmecken? Ja, das schmeckt und zwar richtig gut! Die Kombination der Zutaten sorgt für den ganz besonderen Geschmack, der an Milchreis mit Zimt und Zucker erinnert. Eisgekühlt schmeckt sie besonders gut 😉 .
Und jetzt, lasst uns backen!
Rezept für Milchtarte mit Zimt und Crunch-Kruste
Zutaten:
für eine 24 cm/Durchmesser Tarteform
Teig:
- 250 g Mehl
- 50 g Puderzucker
- 125 g kalte Butter, plus Butter zum Ausfetten der Form
- 1 Ei
- Schale von einer halben Bio-Zitrone
- 1 Schuss fettarme Milch
Für den Belag:
- 700 ml fettarme Milch
- 1 Vanilleschote
- 1 EL Butter
- 2 Eier
- 3 EL Speisestärke
- 2 EL Mehl
- 70 g Rohrohrzucker
- 1 TL Zimt
Für das Karamell:
- 140 g Zucker
- 1 Schuss Wasser
Zubereitung:
- Mehl und Puderzucker mischen und in eine Rührschüssel sieben.
- Die kalte Butter in Würfeln und die Zitronenschale hinzugeben.
- Ei und Milch ebenfalls in die Schüssel geben und den Teig mit den Fingern rasch zu einem Teig verkneten. In Frischhaltefolie einwickeln und für eine Stunden in den Kühlschrank legen.
- Die Tortenform ausbuttern und die Arbeitsfläche und ein Nudelholz mit Mehl bestreuen.
- Den Teig 5 mm dick ausrollen und den Teig locker um das Nudelholz schlagen. Über der Form entrollen und in die Form drücken. Den überschüssigen Teig abschneiden und eventuell Löcher damit flicken. Den Teig mehrmals mit der Gabel einstechen und für eine halbe Stunde ins Eisfach geben.
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Teig aus dem Tiefkühlfach holen, mit Backpapier belegen und mit Hülsenfrüchten beschweren. Den Teig für 10 Minuten backen. Aus dem Ofen nehme, Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen. Erneut 10 Minuten backen, bis er so fest ist, wie ein Keks.
- Inzwischen geht’s an den Belag: Milch in den off gießen. Die Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. Zur Milch geben.
- Die Milch 15 Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen. Die Butter unterrühren. Die Eier mit der Speisestärke, dem Zucker und dem Mehl in einer Schüssel verrühren.
- Die leicht abgekühlte Milch mit dem Schneebesen unter die Ei-Mischung rühren. Diese Mischung wieder in den Topf gießen und bei geringer Hitze 5 – 10 Minuten unter Rühren eindicken lassen.
- Die Crème auf den Teigboden gießen und den Zimt aus großer Höhe darübersieben.
- Tarte 20 Minuten backen. Im Anschluss auf einem Gitter komplett abkühlen lassen.
- Karamell-Topping: In einer beschichtetet Pfanne den Zucker zusammen mit einem Schuss Wasser erhitzen, bis er hellbraun ist – nicht rühren. Auf die Tarte gießen.
- Abkühlen lassen und mit der Rückseite eines Löffels auf die Kruste schlagen. Servieren.
Mit reichlich Zimt und Karamell lassen wir euch jetzt allein. Diese Kombi macht glücklich 😉 .
Karoline & Tim
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